Samstag ist Markt-Tag in Rarotonga, Punanga Nui Market in Avarua. Frisches Obst und Gemüse, Stände mit leckerem Essen, Blumenkränze, bunt bemalte Tücher und natürlich Black Pearls gibt es hier. Die legendären schwarzen Südseeperlen, nach denen auch das Schiff in Fluch der Karibik benannt ist. Und was ist eigentlich die Mehrzahl von Ukulele? Ukulelen? Ukuleles? Die kleinen Gitarren gibt es auch zu bewundern und zu kaufen, sogar in der Elektro-Version. Ein pummeliger Junge sitzt gedankenverloren auf einem Plastikstuhl zwischen zwei Ständen und spielt zu "Hotel California" auf seiner E-Ukulele.
Überall duftet es nach frisch gefangenem, gegrilltem Südseefisch, roasted chicken und dem Meer. Auch wenn alles klischeehaft wirkt und einem fast wie Touristen-Programm vorkommt: auf dem Markt kaufen auch die Einheimischen ein und treffen sich auf ein Pläuschchen am Wochenende.
Die Inselbewohner sind stark und kräftig, kein Wunder: auf den Cook Islands wird gut gekocht (kleiner Wortwitz)... Essen gibt es im Überfluss, die Palmen hängen voller Kokosnüsse, Mangos, Avocados, Papayas... auf Rarotonga wird man unweigerlich zum Genießer. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mitleidige Blicke ernte wenn ich nach einer kleinen Portion frage (wie soll ich sonst alles probieren?!).
Auf der kleinen Bühne in der Mitte des Marktplatzes tritt eine Tanzgruppe auf. Anders als bei uns in Deutschland bekommt hier der Pummeligste die Rolle des Häuptlings.
Um die Mittagszeit leert sich der Marktplatz, es wird still auf der Insel. Ich nutze die Chance und springe auf den letzten Bus, der einmal um die Insel fährt.
Genau genommen sind es zwei Busse, die die Insel umkreisen: einer fährt die einzige Hauptstraße im Uhrzeigersinn, der andere gegen den Uhrzeigersinn. Obwohl es nur drei Stationen zurück zu meiner Unterkunft wären, nehme ich den langen Weg und fahre "clockwise" einmal um die Insel statt "anti-clockwise" drei Stationen bekannten Wegs zurück. Vorbei an Palmen, Hütten, Privathäusern und Touristenunterkünften und immer schimmert durch das saftige Grün der türkise Psazifik. Eine Stunde dauert die Fahrt um die Insel, 32 Kilometer lang ist die Ringstraße.
Am Wochenende gehen die Uhren noch langsamer, Island Time in slowmotion. Sonntags sind alle Läden und die meisten Restaurants geschlossen, also schnell noch was einkaufen. Bald geht die Sonne unter. Weil die Cook Inseln so nah am Äquator liegen, geht die Sonne ganzjährig zur etwa gleichen Zeit auf und unter. Hell ist es also von 7 bis 7 - und eben auch dunkel. Morgen, am Sonntag, gehe ich in die Kirche, wie die meisten Inselbewohner. Auch Besucher und Touristen sind beim Gottesdienst herzlich willkommen. Wenn das nur annähernd so fantastisch ist, wie ich gelesen habe bei meiner Reisevorbereitung, dann wird das ein toller und rührender Vormittag.
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