Bedbugpanic in L.A. - Bettwanzenpanik!

Nein, das ist kein Name einer krassen neuen Indie-Band, sondern der Grund dafür, dass ich in dieser schmucken und stilvollen Suite übernachten durfte:
Live on stage: bedbugpanic in L.A. - featuring Rafael der Rucksack on chair
Live on stage: bedbugpanic in L.A. - featuring Rafael der Rucksack on chair

Mein Flug von LAX nach Mexiko geht morgens um 9, weil ich vorher noch den Mietwagen abgeben muss und Anfang der Woche ja schon mal gemerkt hab, was hier  staumäßig abgeht, habe ich mir also für die letzte Nacht in Los Angeles ein Motel in der Nähe des Flughafens genommen. Ein ziemlich Schäbiges, wie sich herausstellt. Aber mit Parkplatz vor der Tür. Also, vor jeder Tür ein Parkplatz, wie man's aus (Horror)filmen so kennt ;) 


Ich komme abends um 10 an und muss um 6 schon wieder los. Ich brauche nur einen Platz zum Schlafen und Zähneputzen und pingelig bin ich nicht. Trotzdem habe ich ein seltsames Gefühl und etwas kommtmir komisch vor... Außerdem juckt es mich plötzlich am ganzen Körper - allerdings bevor ich irgendwas angefasst habe, geschweige denn mich hingesetzt oder gelegt habe. 

Der Geruch im Zimmer ist auch seltsam. Es riecht irgendwie indisch, versuche ich mich zu beruhigen. Das Motel wird von Indern betrieben. Dann fange ich an zu recherchieren. 

Aus meiner Zeit in Florida, als ich nach dem Abi bei Walt Disney World gearbeitet habe, kenne ich das Problem mit Bettwanzen. Einige Apartments dort waren befallen und die Biester breiten sich aus wie nix. Regelmäßig kam "Pest Control" vorbei und hat, in Schutzanzügen und mit Atemmasken, höchstwahrscheinlich hochgiftiges Zeug in unseren Räumen und auf den Betten versprüht. 

Ich google also, auf Zehenspitzen mitten im Zimmer stehend, so vor mich hin und lese: "Bettwanzen erkennt man am süßlichen Geruch!" Angeblich riechen sie, oder ihre Absonderungen, wie "faulende Himbeeren", ein Geruch, den ich gerade nun wirklich nicht definieren oder rekonstruieren könnte. Während ich versuche, mir vorzustellen, wie faulende Himbeeren riechen und ob das der "indische Duft" den ich wahrnehme, sein könnte, merke ich: no way. No Chance. In dem Bett schlafe ich nicht. Egal ob da was ist oder nicht, ich bekomme psychische Bettwanzen davon und muss definitiv das Zimmer wechseln. 

Bettwanzen sind häufig in Unterkünften aller Art, sie haben nichts mit mangelnder Hygiene zu tun, sondern sind ein Luxusproblem der Globalisierung und des vielen Reisens. Sie nisten sich in Klamotten und Gepäck ein und lassen sich im nächsten Bett nieder, in dem man schläft. Auch das Waldorf Astoria in New York City hatte das Problem mal. 


Also ab zum "office", höflich gefragt, ob es lately problems with bedbugs gab, Nein, war die Antwort, "but we give you new room! Give you good room!" 

Und so kam es, dass ich eine Nacht in der wohl geschmacklosesten, zweifelhaftesten Suite des L.A.International Airport-Umfeldes schlafen durfte. 

Hier stinkt es tatsächlich etwas anders als im vorherigen Zimmer, nicht so schlimm. Und, hey, es gibt einen Whirlpool... im Zimmer... den ich NATÜRLICH NICHT benutze! Ich habe ihn nicht mal berührt, da bekomme ich in Gedanken und ja sogar die Bettwanzen drei Zimmer weiter Fußpilz... 

Schnell schlafen, in 5 Stunden geht der Flug... Gute Nacht! 

Bedbugpanic in L.A. featuring Jacuzzi
Bedbugpanic in L.A. featuring Jacuzzi
P.S.: Rückblickend betrachtet glaube ich übrigens, dass gar nix war und ich mich nur verrückt gemacht habe. Aber wer alleine einmal um die Welt reist, wird doch zumindest mal kurz Angst vor Bettwanzenhaben dürfen, oder?!? Na also.

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