Nach dem Inselreinfall und Tourfail mit der Isla Mujeres ist es Zeit, mal wieder auf eigene Faust eine Insel zu erkunden. Die Insel Holbox (sprich:"Choll-Bosch" mit dem ersten ch tief im Rachen ;) liegt vor der nördlichen Küste von Quintana Roo im Golf von Mexico, sie ist gut 40km lang und ca 2km breit. Nicht mal 2000 Menschen leben hier im einzigen Ort auf der Insel, dem Fischerdörfchen Holbox. Und das Beste: die Nordseite der Insel ist ein 40 Kilometer langer Sandstrand.
Der Name Holbox kommt aus der Maya-Sprache und bedeutet "Schwarzes Loch".
Viele haben mir von Holbox vorgeschwärmt, die Argumente:
- Es gibt keine Autos dort, nur die Müllabfuhr und die Polizei haben "echte" Autos. Alle anderen Fahrzeuge sind entweder Roller oder Golfkarts. Oder Pferde.
- Man kann den Sonnenuntergang sehen (Playa dem Carmen liegt an der Ostseite und ist perfekt für Sonnenaufgänge, aber unter geht die Sonne über Land, nicht über dem Meer)
- Holbox ist so, wie Playa del Carmen früher war, bevor die Touristen wie die Heuschrecken über die Riviera Maya einfielen: ein verschlafenes Nest, entspanntes Fischerdorf und unberührter Strand ohne Hotelbunker.
Also nehme ich den ADO Bus um 9:25 Uhr nach Chiquila (256 Pesos), um von dort mit der Fähre nach Holbox überzusetzen und wünsche mir, dass Flugzeugsitze irgendwann mal so bequem sind wie die Sitze in mexikanischen Reisebussen. Von zwei Stunden Busfahrt schaffe ich es tatsächlich, eine Stunde zu schlafen, den Rest der Zeit verbringe ich damit, aus dem Fenster zu schauen während wir durch kleine Maya-Dörfchen im Dschungel fahren.
In Chiquila angekommen nehme ich die nächste Fähre rüber auf die Insel (140 Pesos), auch hier gibt es Unterhaltungsprogramm an Bord, das erste Lied ist Despacito in einer Reggae-Version
Holbox sieht schon vom Boot aus aus, wie aus einer anderen Welt. Am Hafen reihen sich Taxi-Golfkarts auf, es gibt wirklich keine Autos hier. Übrigens auch keine geteerten Straßen, je länger ich durch die Straßen laufe, merke ich, dass alle Wege nur aus Sand sind, plattgewalzt von vielen Golfkarts. Ich werde kein einziges Mal angequatscht von den Händlern, nur nett begrüßt. Keiner will einem hier eine Tour, eine Taxifahrt oder seine Ware aufschwatzen. Seeehr entspannt.
Während ich die Insel überquere finde ich alles ganz zauberhaft.
Den Campingplatz, der eigentlich ein Hängemattenlager ist. Die Essensstände, die kleinen schnuckeligen Restaurants und Läden. Die Anwohner an der Hauptstraße, die die Küchenfenster geöffnet haben; wer sich bemerkbar macht, bekommt was ab.
Ich überlege, ob ich bis morgen bis zu meiner Abreise ein Golfkart mieten soll, frage einen Vermieter und er sagt: "24 Stunden... viel zu lang. Hier gibt's nix zu sehen, in 15 Minuten bist du einmal durch den Ort durch. Geh an den Strand!" ...OK. Wird gemacht!
Wie immer erkunde ich zu Fuß die Gegend und laufe den Strand entlang. Es ist zu kitschig um wahr zu sein. Das Blau des Meeres, der weiße Sand, auf einem Boot sitzen unzählige Möwen und andere Vögel und lassen sich von den Wellen schaukeln. Ein Pelikan zieht seine Kreise und fischt sich einen Snack für zwischendurch aus dem Meer.
Von großen Hotelbunkern und Resorts keine Spur, lauter kleine gemütliche Unterkünfte mit Strohdächern direkt am Meer.
Und dann sind da plötzlich Hängematten. Im Meer.
Ich bin ja bekennender, riesiger Hängemattenfan, aber von den Wellen des Ozeans angeschubst zu werden ist echt die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Ich suche mir eine Hängematte aus, bei der mein Hintern weit genug ins Meer hängt, damit das mit dem Anschubsen funktioniert. Um meinen Bikini zu trocknen lege ich mich danach in eine höhere, bei der nichts ins Meer hängt und bin ziemlich stolz auf diesen Hängematten-Islandlifehack, der tatsächlich so funktioniert wie ich es mir überlegt und vorgestellt habe. Das Meer unter der Hängematte ist nicht mal hüfttief, obwohl die Pfähle, an denen die Matten hängen, 15 bis 20 Meter weit im Meer stehen, so flach geht's rein ins Meer. Ich komme also trockenen Hinterns und Bikinis wieder raus und mache mich auf den Weg in mein Hotel das ich vor ein paar Stunden erst über booking.com gebucht habe.
(Wenn ihr auf diesen Link hier klickt und, bekommt ihr 15€ Guthaben auf booking.com geschenkt, hab bisher wirklich nur gute Erfahrungen damit gemacht und empfehle es gerne weiter! https://booking.com/s/lo1a0m71 )
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Jessica (Dienstag, 19 März 2019 06:50)
Hallo, toller Blog, darf ich fragen wo man den Bus in pdc findet? Wir möchten in 14 Tagen auch selbst auf die Insel.
Lola (Dienstag, 19 März 2019 10:29)
Dankeschön :) der ADO Busbahnhof ist an der Kreuzung Fifth Avenue/Av. Benito Juarez, dort kann man auch Tickets kaufen! Viel Spaß auf eurer Reise!
Raphaela (Mittwoch, 17 Juli 2019 10:18)
Hallo,
Wir reisen im Oktober nach Mexiko an die Riviera Maya und wollen 2 Übernachtungen nach Holbox... Wenn ich ADO Bus anklicke, findet er keine Verbindung nach Chiquila... Wie komme ich am besten dahin? Vielen Dank schon mal. Lg